Normalerweise ist Gaytrotter ja ein Portal, mit dem ich dir Lust auf deinen perfekten Urlaub unter Freunden machen möchte.
Bei der Arosa Gay Ski Week bin ich da ein wenig zwiegespalten.
Es gibt zahlreiche Stammgäste, die jedes Jahr wieder zu diesem beliebten Winterhighlight in der Schweiz kommen.
Auch viele meiner Freunde fahren schon seit Jahren immer wieder hin.
Aber ich persönlich werde damit einfach nicht warm.
Besucht habe ich das Event im Jahr 2014, davor schon 2010 und 2011.
Dein Skitag und der Mittagstreff auf der Tschuggenhütte
Wie auf Skiwochen für Schwule üblich, gibt es auch bei der Arosa Gay Ski Week beim Skifahren die Möglichkeit, bei einem Skiguiding teilzunehmen.
Wenn du also nicht mit Freunden da ist aber auch nicht alleine unterwegs sein willst, kannst du in organisierten Gruppen die Pisten unsicher zu machen und neue Leute kennenlernen.
Geboten werden die Skigebiete von Arosa und Lenzerheide. Diese sind nun endlich miteinander verbunden und eröffnen dir im nächsten Jahr mit 225 Pistenkilometern nun das größte Skigebiet Graubündens.
Falls du das Skifahren erst lernen willst, kannst du auch an einem Skikurs teilnehmen – schwuler Skilehrer inbegriffen.
Ganz egal für welche Alternative du dich entscheidest: ein fester Termin im Tagesablauf der Gayskiweek ist immer der Mittagstreff auf der Tschuggenhütte.
Hier triffst du dich mit den anderen Schwulen, schließt neue Bekanntschaften. Du siehst deinen Flirt der letzten Nacht wieder und genießt die Sonne in den extra für die Veranstaltung reservierten Liegestühlen.
Apres Ski, schwule Abendparties und die fehlende Stimmung
Ich glaube, das Apres Ski ist der Hauptpunkt, warum ich persönlich auf der Arosa Gay Ski Week immer etwas vermisse.
Dieses fand 2014 erstmalig in der neuen Bar und Lounge „Provisorium“ statt und hat dadurch immerhin deutlich an Attraktivität gewonnen.
Aber: Wenn du beim Apres Ski auch nur ein bisschen Hütten-Gaudi erwartest, wie es dir in Österreich in den vielen Schirmbars und urigen Kneipen geboten wird, dann bist du hier falsch.
Die Ski Week gibt sich international und beim Apres Ski legen meist internationale DJ Größen auf, die für die Abendparty engagiert wurden. Beim Apres Ski zeigen sie schon einmal ihre Künste.
Gespielt wird also hauptsächlich House Musik, zu der um diese Uhrzeit aber kaum jemand tanzen mag.
Es hängt also davon, ab, was du erwartest: Wenn du dich nach der Piste einfach ein bisschen mit anderen Leuten bei einem gepflegten Aperol Spritz unterhalten möchtest, dann wird es dir hier gefallen.
Die große Partystimmung fehlt jedoch, diese findest du eher beim Gaysnowhappening in Sölden, das jedoch andere Nachteile hat.
Auch abends konzentriert sich bei den Parties der Arosa Gay Ski Week das Musikprogramm, auf House, RnB etc.
Geboten werden immerhin abwechslungsreiche Mottos. Eines der Highlights der Woche ist für viele Schwule die Poolparty. Dann verwandelt sich das altehrwürdiges Solebad in eine bunte schwule Partyarea (bei dem leider der durchaus vorhandene Sauna-Bereich geschlossen bleibt).
Die schönste Veranstaltung für mich persönlich war „La Cage aux Folles“, eine Nachmittagsveranstaltung im „Munggaloch“ der Carmennahütte.
Dort kam dann tatsächlich ein einziges mal eine richtig geile Stimmung auf.
Einziger Nachteil war, dass bei Einbruch der Dunkelheit alle noch mit Skiern abfahren mussten, so dass zwischen 16 und 17 Uhr dann auch schon wieder leer wurde.
Du willst mehr? Klassische Musik, Schlittschuhlaufen und Vollmondfahren
Und auch wenn mein Artikel jetzt etwas kritisch angehaucht ist: Die Organisatoren der Arosa Gay Ski Week bemühen sich durchaus um ein abwechslungsreiches Programm für jeden Geschmack.
Denn neben diesem typischen Tagesprogramm gibt es noch ein paar extra Highlights.
In der Dorfkirche gibt es ein klassisches Konzert mit international anerkannten Künstlern.
Auch Disco on Ice und Vollmondfahren werden geboten.
Perfekt für dich, wenn du gepflegt weggehen willst
Kommen wir also zurück, für wen die Arosa Gay Ski Week das Richtige ist.
Willst du gepflegt weggehen, Schweizer und Deutsche kennenlernen und internationale Kontakte knüpfen?
Möchtest du und auf den Parties internationales Flair mit DJs aus den Musikrichtungen House, RnB und ab und zu ein wenig Charts?
Dann wirst du hier auf jeden Fall deinen Spaß haben und solltest dir die Gay Ski Week in Arosa mal ansehen.
Wenn du dagegen Hüttengaudi und Party erwartest, dann bietet dir Arosa dafür eher nicht das richtige Programm.
In diesem Fall solltest du die Alternative in Sölden wählen.
Buchungsinfos Arosa Gay Ski Week
Um an der Arosa Gay Ski Week teilzunehmen, kannst du eine beliebige Unterkunft im Ort buchen.
Die Parties sind über verschiedene Hotels in Arosa verteilt. Taxis und ein Nachtbus (bis ca. 2:00 Uhr) machen es einfach, ohne Fußwege alle Veranstaltungen zu erreichen.
Manche Hotels bieten ein Paket inklusive Skipass und/oder Eventspass an.
Dieser beinhaltet u.a. freien Eintritt zu den meisten Parties und gratis Liegestühle auf der Tschuggen-Hütte.
Falls du nicht jeden Tag zu einer Party möchtest, sondern nur ab und zu, ist es in der Regel günstiger, den Eintritt vor Ort einzeln zu zahlen und auf den Eventpass zu verzichten.
Wenn du kein Bundle hast, kannst du den Skipass über die Homepage mit Rabatt bestellen.
Den Eventpass bekommst du ebenfalls online oder vor Ort am Welcome-Desk.
Schön ist, dass die Arosa Gay Ski Week zuletzt etwas nach hinten verschoben wurde.
Während sie früher immer direkt nach den Weihnachtsferien um den 10.1. herum angefangen hat, findet sie seit 2016 ein bis zwei Wochen später statt.
Die nächste Arosa Gayski Week 2017 ist vom 20.-27.1.2017.