Gay Torremolinos

“Ja nach Spanien reisen viele Europäer nur wegen Sonne und Wasser und Wein”, sang schon Imca Marina in den 70er Jahren.
Nun ja, wer als Schwuler nach Torremolinos fährt, möchte natürlich auch die Sonne und das Meer genießen, dürfte aber darüber hinaus noch etwas anderes im Sinn haben.
Denn Gay Torremolinos ist der schwule Urlaubsort im Süden Spaniens schlechthin.
Wer hier Urlaub macht, möchte flirten, Männer kennenlernen, tanzen, cruisen und vieles mehr.

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Wer fährt nach Torremolinos?

Doch in Deutschland ist Torremolinos kaum bekannt.
Und das ist vielleicht auch gut so.
Denn Torremolinos ist nicht übervölkert mit Touristen aus Deutschland, Holland und England, sondern noch fest in der Hand der Spanier.
Wer hierher kommt, tut das also auch, um in Kontakt mit Spaniern zu kommen.

Viele Einheimische aus Malaga oder Marbella kommen einfach mal für eine Nacht nach Torremolinos und fahren am Morgen wieder nach Hause.
Wer es etwas weiter hat, kommt vielleicht aus Cordoba oder Sevilla für ein Wochenende.
Viele schwule Spanier verbringen aber auch ihren kompletten Sommerurlaub in Torremolinos und bleiben länger.
Den Anteil an Deutschen, Holländern, Engländern und sonstigen Touristen von außerhalb Spaniens würde ich auf ca. 20% schätzen.

Gerade die Tatsache, dass Torremolinos so unbekannt ist, hat mich veranlasst, diesen Ort zu besuchen.
Wenn ich meinen Freunden erzählt habe, dass ich in Torremolinos Urlaub mache, haben die meisten mich nur verwundert angeschaut und gefragt “Wo ist das denn? Was gibts denn da?”.

Auch im deutschsprachigen Internet gibt es so gut wie keine Informationen über Torremolinos.

Schwule Strände und Gay Beach in Torremolinos

Wer in einen Ort mit überwiegend schwulem Publikum fährt, möchte natürlich auch seinen Strandtag unter Gleichgesinnten verbringen.
Hier kannst du erste Kontakte zu knüpfen oder auch nur “gucken”.
Vorab: In Torremolinos sind die Schwulen an ihren Gaybeaches nicht ganz so unter sich wie auf Gran Canaria oder in Sitges.
Dort habe ich jeweils erlebt, dass an einem Strandabschnitt das Publikum wirklich 100% schwul ist.
Unter die Gays mischen sich in Torremolinos dagegen auch viele nicht-schwule Urlauber, die den schwulen Strand mit nutzen.

Möglicherweise ändert sich das im August ein wenig, wenn der Anteil schwuler Urlauber steigt (wie uns berichtet wurde).
Aber im Juli hat man vor allem vormittags und um die Mittagszeit die Schwulen an den Gaystränden fast an einer Hand abzählen können.
Das liegt sicher auch daran, dass in Torremolinos vor allem schwule Spanier unterwegs sind und diese ganz einfach einen anderen Rhythmus haben.
Nur wenige von ihnen würden auf die Idee kommen, schon mittags an den Strand zu gehen, wenn es sehr heiß ist.

Gefüllt haben sich die Strände mit schwulem Publikum dann rapide zwischen 15 und 16 Uhr.
Ab dieser Zeit war eigentlich immer genug schwules Publikum an den Stränden, auch wenn natürlich das Wochenende am stärksten war.
Donnerstags hat man schon einen ersten Anstieg bemerkt und Freitag bis Sonntag war es richtig voll.
Viele Schwule aus ganz Südspanien kommen dann, um das Wochenende in Torremolinos zu verbringen.
Einige von ihnen haben sogar eine Zweitwohnung dort, andere mieten sich bei Freunden oder im Hotel ein.

Poseidon Beach

Der ältere und nach meinem Gefühl auch etwas besser besuchte Gaybeach ist der “Poseidon Beach”.
Er liegt etwas weiter im Norden Richtung Malaga.
Wenn du möchtest, kannst du Liegen anmieten.
Schwule Spanier legen sich zu 99% nicht auf Liegen, sondern auf den Strandabschnitt davor oder daneben. Wenn du mittendrin sein willst, lege dich also auch auf den Sand.
Dieser ist am Poseidon Beach recht schmal.
Besonders am Wochenende – wenn es voll wird – liegen hier sehr viele Schwule auf engem Raum.
Das steigert natürlich die Kontaktmöglichkeiten.
Ab mittags weht an diesem Strand vor dem Restaurant auch eine Regenbogenflagge, so dass der Poseidon Gaybeach kaum zu verfehlen ist.

Banana Beach und Beirola Beach

Der neuere Gaybeach in Torremolinos liegt an den letzten beiden Strände Richtung Süden, bevor es um die Felsen herum in den Stadtteil “La Carihuela” geht.
Hier finden sich der Banana Beach und der Beirola Beach – beide ebenfalls zu erkennen an den Regenbogenflaggen.
Die Liegen sind hier etwas günstiger.
Der große Unterschied ist, dass der Strand hier wesentlich breiter ist.
Der breite Strand und die Verteilung des schwulen Publikums auf die beiden Liegenvermietungen Banana und Beirola bewirken, dass hier alles etwas weitläufiger ist als am Poseidon Beach.

Als kleines Fazit könnte man also sagen:
Wer möglichst viele Schwule auf möglichst kleinem Raum erleben möchte, ist auf jeden Fall am Poseidon Beach besser aufgehoben. Wobei auch dort die Schwulen nicht da liegen wie die Sardinen in der Büchse. Zumindest im Juli empfand ich es als nicht zu eng.
Wer es etwas weitläufiger mit mehr Platz um sich herum haben möchte, wird sich am Banana/Beirola Gaybeach wohler fühlen.

El Gato Beach Lounge

Der Abschnitt Banana Beach und Beirola Beach kann aber noch eine weitere Trumpfkarte aus dem Ärmel ziehen:
Am Poseidon Beach ist das Essen wirklich nicht besonders gut. Wenn du hier etwas essen möchtest, gehe lieber an den benachbarten Strand 50 Meter weiter.
Deswegen gibt es keinen wirklichen gastronomischen Treffpunkt für Gays an diesem Strand.
Gleich hinter dem Banana und Beirola Beach findest du dagegen die El Gato Lounge (Karte), die wirklich schön gelungen ist.
Zwar war auch diese im Juli tagsüber nicht gerade überfüllt.
Es ist auch kein Ort, an dem alle an der Bar stehen und an dem man ganz leicht Kontakte knüpfen kann.
Aber es ist einfach ein schöner Ort, um unter ein paar anderen Gays einen Kaffee am Nachmittag zu trinken oder eine Kleinigkeit zu essen.
Im übrigen bietet die El Gato Lounge auch kostenloses WiFi, das auch am Strand funktionieren soll.

Ich würde auf jeden Fall empfehlen, bei jedem Urlaub in Torremolinos einfach beide Strandabschnitte mal mitzunehmen.
Jeder hat seine Vor- und Nachteile. Der Fußweg zwischen beiden beträgt gerade einmal 10 Minuten.
Es ist also kein Problem, sich beide einfach mal anzuschauen, egal in welchem Hotel du untergebracht bist.

FKK Strände

Die beiden genannten Strandabschnitte sind übrigens Stadtstrände. Es sollte also selbstverständlich sein, dass an diesen kein FKK oder cruisen möglich ist.
Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich 3 km weiter Richtung Malaga am Strand beim Parador Golfplatz, direkt unterhalb der Einflugschneise des Flughafens, natürlich mit entsprechender Lärmbeeinträchtigung.
Noch weiter außerhalb gibt es weitere FKK-Strände, die auch gerne von Gays genutzt werden.
Diese sind dann aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln recht umständlich zu erreichen.
Da wir in diesem Urlaub auf einen Mietwagen verzichtet haben, hatte ich auch keine Gelegenheit, diese näher zu testen.

Gay Cruisng Bars und Darkrooms

Eines vorab: Ich bin nicht so der Crusing-Typ.
Wenn ich schwul ausgehe, dann um zu tanzen und Leute kennenzulernen und nicht unbedingt um im Darkroom zu verschwinden.
Dennoch habe ich mich auch ein bisschen umgesehen, was Torremolinis für Leute zu bieten hat, die gerne in Darkrooms gehen. Ich möchte hier ausdrücklich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und auch hier wieder darum bitten: Wenn jemand einen Tipp hat, dann bitte einfach kurze Email an mich schreiben.

Zuallererst zu nennen wäre die Lederbar „the factory“ (früher XXL). Diese Bar nennt sich selbst “Gay Leather Club”.
Wer möchte kann sich auf der Homepage einen ersten Eindruck verschaffen.
Die Bar liegt etwas versteckt am Plaza de Andalucia, an der oberen Seite etwa in der Mitte.
Hier führt eine Treppe hinunter, an der ein Schild mit der Aufschrift „the factory“ findet.
Bilder davon und auch vom Innenleben findet ihr auf der Unterseite “El Local” auf der Homepage.
Ich habe nur mal ganz kurz in den Barbereich geschaut, der recht leer war, aber vielleicht lag das ja daran, dass alle im Darkroom-Bereich waren.

Sinn für Humor haben bei der Namensgebung dann wohl die Inhaber der anderen Crusingbar bewiesen, die ich entdeckt habe:
Das XS in der La Nogalera, gar nicht weit entfernt vom Mama und El Gato viudo.
Hier waren täglich wechselnde Mottoparties wie underwear, naked usw.
Ein Darkroom gibt es dort wohl im Obergeschoss, allerdings habe ich in dieser Bar nie Leute gesehen.

Das hört sich jetzt für die Cruisingfans sicher ein wenig deprimierend an, aber ich möchte noch einmal betonen, dass ich erstens in diesen Läden nie drin war und nicht beurteilen kann, ob vielleicht im Darkroom tatsächlich etwas los war, und zweitens zu unserer Reisezeit Anfang Juli allgemein in vielen Läden wenig los war.

Schwul Ausgehen in Torremolinos

Wer den frühen Abend hinter sich gebracht hat – und hoffentlich noch fit für die beginnende Nacht ist – wird sich um Mitternacht meistens langsam in Richtung des “schwulen Zentrums” orientieren.
Mit dem schwulen Zentrum meine ich mehr oder weniger den Eingangsweg von der Calle Casablanca Richtung Nogalera, wo sich rechts und links zahlreiche Bars aneinanderreihen.

Schwule Bars

Die Bars wechseln hier relativ schnell ihre Besitzer und Namen, so dass es schwierig ist, hier Empfehlungen zu geben.
Es ist aber für jeden Geschmack etwas dabei – von Bars für Bären bis zum schwulen Club zum Abtanzen.
Eine Institution, die es schon seit vielen Jahren gibt, scheint das Parthenon zu sein.
Man kann sich nun streiten ob das Parthenon eher eine Bar oder ein Club ist.
In den meisten Gayguides für Torremolinos wird es als Club geführt, zumindest unter der Woche habe ich es aber eher als Bar empfunden.
Das Parthenon öffnet jede Nacht um 0.00 Uhr und gegen 1.00 Uhr gab es meist eine kleine Dragshow.
Ab 1.00 Uhr füllt sich das Parthenon dann auch langsam, zumindest während der Zeit die ich in Torremolinos verbracht habe, war es eine der bestbesuchten Lokalitäten.

Das Parthenon hat oben den besagten Barbereich mit einer Tanzfläche, dieser ist täglich geöffnet und gespielt wird dort Dancefloor und gut tanzbare Popmusik.
Unten gibt es einen zweiten Bereich, der nur am Wochenende geöffnet hat und in dem Clubsound gespielt wird.
Das Parthenon war während meiner Zeit in Torremolinos eine von wenigen Bars bzw. Clubs, in denen zu späterer Stunde wirklich jeden Tag etwas los war, egal ob unter der Woche oder am Wochenende.
Noch einmal zur Erinnerung: Ich war Anfang Juli in Torremolinos. Uns wurde gesagt, dass die Hauptsaison im August ist.
Es kann durchaus sein, dass es zu dieser Zeit noch andere gut gefüllte Alternativen gibt.

Gay Publikum

Das Publikum im Parthenon ist recht gemischt – neben Einheimischen und Spaniern aus dem Umland auch Touristen aus verschiedenen Ländern.
Vom Alter her ist es ebenfalls gut gemischt, hier finden sich alle Altersklassen, um zu tanzen, sich einen Drink zu genehmigen und zu flirten.
Übrigens: Je später der Abend, desto höher der Flirtfaktor und desto größer die Wahrscheinlichkeit, auch einmal von jemandem angesprochen zu werden.
Für mich war das Parthenon eine der besten Locations in Torremolinos um die Nacht zu verbringen – ganz egal ob um zu tanzen oder sich einfach gemütlich an die Bar zu stellen und etwas zu trinken.

Für die späteres Stunde gab es dann noch Gay Clubs.
Während meines Aufenthalts war das „Home“ besonders angesagt, das ich aber im Internet nicht mehr finden kann.
Sicherlich hat auch dieses Lokal mal wieder seinen Besitzer und Namen gewechselt.

Gay Hotels in Torremolinos

In Torremolinos gibt es mehr als 100 Hotels und mehr als 5000 Apartments.
Ein riesiger Ferienort – hier habt ihr die Qual der Wahl.
Wichtig ist erst einmal, dass man im eigentlichen Ort Torremolinos landet, der das frühere Fischerviertel “El Bajondillo” umgibt.
Von weiter entfernten Ortsteilen wie “La Carihuela” wären die Wege zu den schwulen Stränden und Lokalen ein bisschen zu weit.

Strand- oder Stadthotel

Die wichtigste Entscheidung lautet:
Möchtet ihr ein Strandhotel, von dem aus ihr superschnell am Meer seid, aber abends eine Viertelstunde bis zu den schwulen Lokalen laufen müsst?
Oder wollt ihr ein Stadthotel, bei dem die Wege umgekehrt sind, ganz nah an den schwulen Lokalen, aber eine Viertelstunde zu laufen, um ans Meer zu kommen.
Torremolinos hat einiges an Höhenunterschieden.
Was auf Stadtplänen ganz flach aussieht, ist in Wirklichkeit nicht so.
An der Strandpromenade gibt es nur ein schmales Stück, das meist mit Hotels vollgebaut ist, bevor es dann sehr schnell an hoch aufragenden Felsen nach oben geht.
Es gibt einige Möglichkeiten, diesen Höhenunterschied zu überbrücken, z.B. Treppen, mehr oder weniger steile Straßen und Fußwege oder Aufzüge (gegen geringes Entgelt).
Dennoch muss man sich im Klaren sein, dass man kein Hotel haben kann, das beide Vorteile vereint.
Entweder man ist oben in der Stadt oder unten am Strand.

Meine Wahl: Strandhotel

Ich persönlich hatte mich übrigens für ein Strandhotel entschieden, das “Los Jazmines” in der Av. del Lido.
Von der Lage her ein wunderschönes Hotel, direkt am schwulen Poseidon Beach.
Auch hat mich der viertelstündige Weg zu den Gaybars kein bisschen gestört.
Allerdings würde ich es aufgrund der Lärmbeeinrächtigung am Morgen nicht weiterempfehlen.
Die Zimmer sind größtenteils im Erdgeschoss rund um den Pool und Garten angeordnet.
Sobald das Frühstücksbuffet eröffnet (8:30 Uhr bis 11:00 Uhr) laufen ständig Leute am Zimmer vorbei, die sich lautstark unterhalten.
Ich persönlich möchte im Urlaub auch mal länger als bis 8:30 Uhr schlafen, besonders wenn ich die Nacht davor in Gay-Clubs unterwegs war.

Hotels Gay Torremolinos

Wer ein wenig im Internet nach Hotels in Gay Torremolinos recherchiert, wird sicher auch fündig.
Allerdings sollte man davon ausgehen, dass man in einem Ort mit relativ hoher Schwulendichte wie Torremolinos eigentlich in keinem Hotel als Schwuler Probleme bekommen sollte, da diese die schwule Kundschaft einfach gewöhnt sind.

Bei Recherchen im Internet und in Erzählungen von Schwulen, die Torremolinos besucht haben, begegnet man am häufigsten dem Hotel Cervantes, das wohl bei Schwulen sehr beliebt ist.
Das Cervantes ist sehr zentral, ein 4-Sterne-Haus mit einem Pool auf der Dachterrasse.
Von dem, was ich gehört habe, ist es auf jeden Fall eine Empfehlung, auch wenn ich es selbst nicht von innen gesehen habe.

Bei aktuellen Recherchen stößt man außerdem häufig auf das Adults Only Hotel Ritual, das sich ausdrücklich als Gay Hotel positioniert.
Vom Ritual aus ist nahe zum Strand, und auch das Ausgehviertel erreichst du in wenigen Minuten zu Fuß.
Eine Dachterrasse mit Pool dient als FKK-Bereich.
Außerdem hat das Ritual beste Bewertungen auf den verschiedenen Buchungsplattformen.
Für mich ist dieses Hotel deshalb erste Wahl bei einer schwulen Reise nach Torremolinos.

Ein Apartment oder Studio ist natürlich auch immer eine echte Alternative zum Hotel.
Die Wahl hier hängt natürlich auch immer ein bisschen davon ab, wie man sich verpflegen möchte, da Apartments und Studios ja meist kein Frühstück beinhalten.

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Essen

Torremolinos ist ein Ferienort und hat demnzufolge natürlich eine riesige Auswahl an Restaurants.
Wer also nicht gleich Halbpension im Hotel gebucht hat, der hat hier die Qual der Wahl.
Die gute Nachricht vorweg: Wir haben in Torremolinos diverse Restaurants ausprobiert und eigentlich nie wirklich schlecht gegessen.
Es gab immer solides Essen für faire Preise.

Abendessen in Spanien

Die Zeit, zu der Spanier essen gehen, liegt irgendwo zwischen 21 und 22 Uhr.
Wer so lange warten kann und auch erst zu dieser Zeit loszieht, der hat einen ganz guten Anhaltspunkt, wenn er sich an die Lokale hält, in denen viele Spanier sitzen.
Bei diesen kann man eigentlich nichts verkehrt machen.
Doch Vorsicht: Für Andalusier ist das Abendessen nicht die Hauptmahlzeit.
Viele essen abends nur noch eine Kleinigkeit.
So sind wir manchmal in Lokalen gelandet, bei denen die Terrasse zwar brechend voll war, in denen es jedoch gar keine richtigen Hauptgerichte gab.

Andalusische Küche

Die andalusische Küche ist sehr fischlastig, für gutes Fleisch ist sie weniger bekannt.
Dennoch habe ich in Cordoba ein sehr gutes Fleischgericht namens Flamenquin de York gegessen, das dort wohl Spezialität war.
Es war eine Fleischrolle, gefüllt mit Gewürzen, umhüllt mit Schinken und paniert – sehr lecker.
In Torremolinos ist sie mir jedoch leider nicht begegnet.
Sehr beliebt war dort wiederum eine Spezialität aus Malaga: ein Fischteller, der lauter fritierte Kleinteile von Fischen, Calamares usw. hatte.
Dieser wurde jedoch komplett ohne Beilagen serviert – etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Speisekarten sind übrigens zumindest in englisch, oft auch in Deutsch erhältlich, auch wenn die Übersetzungen manchmal abenteuerlich sind.
Oft gibt es auch bebilderte Karten, auf denen die Speisen abgebildet sind, eine gute Hilfe für alle, die kein Spanisch können.

Grillrestaurants

An der Strandpromenade gibt es zahlreiche Restaurants, die auf offenen Holzkohlen grillen.
Diese sind preislich zwar etwas höher, aber es lohnt sich.
Nur dort habe ich gesehen, dass man einen kompletten gegrillten Fisch bestellen konnte und der war geschmacklich einfach nur geil.

Paella und Tapas

Zwei Dinge sollte man zumindest einmal probiert haben, wenn man in Andalusien war:
Zum einen eine Paella, zum zweiten Tapas.
Die Paella ist die bekannte spanische Reispfanne, die es in verschiedenen Varianten mit Fisch und Fleisch oder auch nur mit Fisch Meeresfrüchten gibt und auch wenn diese ursprünglich aus Valencia kommt, so haben wir auch in Torremolinos zweimal eine ganz hervorragende Paella gegessen.
Paella gibt es meist als große Pfanne für zwei Personen und wenn sie frisch gemacht ist, sollte die Zubereitungszeit nicht unter einer halben Stunde liegen – bringt also ein bisschen Zeit mit!

Tapas dagegen sind die kleinen Speisen, die früher traditionell teils kostenlos zum Bier gereicht wurden.
Heute muss man zwar dafür zahlen, aber Tapas sind eine ganz hervorragende Möglichkeit, spanische Küche kennenzulernen – sei es als Kleinigkeit zwischendurch oder mit entsprechend mehr verschiedenen Tapas als Hauptgericht.

Rein schwule Restaurants gibt es in Torremolinos – so weit ich das beurteilen konnte – mittlerweile nicht mehr.
Der Inhaber des Restaurants “El Gato”, das früher direkt im schwulen Zentrum war, hat dieses mittlerweile aufgegeben und betreibt nun an der Strandpromenade die sehr schöne Strandlounge “El Gato Lounge“.
Dort gibt es zwar auch Tapas und andere Kleinigkeiten zu essen, ein richtiges Restaurant ist es jedoch nicht mehr.
Persönlich hat es mich jedoch nicht gestört, dass es kein schwules Restaurant gab, Gays sieht man ja im Lauf des Abends nach dem Essen immer noch genug in Torremolinos.

Anreise

Die Anreise nach Gay Torremolinos erfolgt über Malaga.
Tatsächlich ist Torremolinos nur 20 Auto- oder S-Bahn-Minuten von Malaga und sogar nur 10 Minuten vom Flughafen von Malaga entfernt.
Zwar ist Malaga auch gut ins spanische Schnellbahnnetz eingebunden, wer jedoch direkt aus Deutschland kommt und seinen Torremolinos-Urlaub nicht mit dem Besuch anderer spanischer Städte oder einer Andalusien-Rundreise verbinden möchte, für den dürfte der direkte Flug nach Malaga die erste Wahl sein.
Der Flug von Deutschland nach Malaga dauert um die 3 Stunden, vom Süden etwas weniger, vom Norden etwas mehr.

Pauschalreise oder Selbstorganisation

Da Torremolinos ein klassischer Urlaubsort nicht nur für Schwule ist, besteht natürlich immer die einfache Möglichkeit, eine Pauschalreise über einen der bekannten Reiseveranstalter zu buchen.
Hier ist im Idealfall dann auch schon der Transfer vom Flughafen zum Hotel enthalten, so dass man sich um nichts mehr kümmern muss.

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Aber auch Selbstorganisation ist nicht das geringste Problem.
Wer Flug und Hotel getrennt bucht, kann vom Flughafen die S-Bahn nehmen und landet dann für einen geringen Fahrpreis und nach nur 10 Minuten Fahrzeit direkt im Zentrum von Torremolinos.
Diese Option empfehle ich für alle, die sich für ein Stadthotel entschieden haben, denn diese sind von der S-Bahn-Station schnell zu erreichen.
Für einen Transfer ins Strandhotel würde ich dagegen empfehlen, direkt vom Flughafen ein Taxi zu nehmen.
Dieses schlägt mit 20 Euro zu Buche und bringt euch direkt in das Hotel.

Achtung: Die S-Bahn kommt oben an!

In diesem Zusammenhang sollte man wissen, dass es in Torremolinos deutliche Höhenunterschiede gibt.
Direkt an der Küste hinter der Strandpromenade geht es steil nach oben, so dass das Zentrum Torremolinos deutlich oberhalb der Strandpromenade liegt.
Diese Höhenunterschiede zu überwinden ist normalerweise kein Problem, es gibt mehrere Stellen, an denen Treppen oder auch Aufzüge nach oben führen.
Aber: Die S-Bahn kommt ganz oben, im Ortszentrum Torremolinis an.
Und wer in Torremolinos neu ankommt und sich nicht auskennt, möchte vielleicht nicht unbedingt sein Gepäck von ganz oben nach ganz unten schleppen, um dort dann an der Strandpromenade das Hotel zu suchen.
Deshalb meine Empfehlung: Wenn ihr ein Strandhotel gebucht habt, gönnt euch ein Taxi, die 20 Euro ist es wert.

Flugpreise

Die Flugpreise variieren natürlich je nach Reisezeit und je nachdem, wie lange man sie im Voraus bucht.
Ich habe einige Monate vor der Reise gebucht und für meinen Flug ab München etwa 200 Euro gezahlt.
Wer Flug und Hotel getrennt buchen möchte, sollte auf jeden Fall einen Flugpreisvergleich im Internet machen.

Wetter

Kommen wir zurück zu Imca Marinas Hit “Eviva Espana”.
Wie sang sie doch so schön? “Den Regenmantel lassen wir zu Haus – in Spanien sieht es nicht nach Regen aus!”.

Zumindest für den Juli trifft das auf alle Fälle zu. In den 10 Tagen, die ich in Torremolinos verbracht habe, habe ich außer ein paar Schleierwolken, die manchmal da waren, nichts gesehen, was den strahlend blauen Himmel verdeckt hätte.
Ein Blick auf die Klimadaten bestätigt, dass das keine Ausnahme war:
Die durchschnittliche Zahl an Regentagen beträgt im Juli null, im Juni und August gibt es durchschnittlich einen Regentag und im September zwei. Wer in den Sommermonaten zwischen Juni und September fährt, kann sich also relativ sicher sein, stabiles Wetter zu haben.
Doch auch für den Rest des Jahres sieht es gar nicht so übel aus: Im Mai und Oktober gibt es durchschnittlich vier bis fünf Regentage und selbst in den Wintermonaten von November bis April schwankt die Zahl lediglich zwischen sechs und sieben Tagen, an denen es regnet. Besseres Wetter als in Deutschland also allemal.

Zu heiß im Hochsommer?

Wer allerdings befürchtet, dass es im Sommer in Torremolinos viel zu heiß ist, täuscht sich.
Denn Torremolinos ist von Bergen und Meer quasi umzingelt, dadurch steigen die Temperaturen so gut wie nie auf über 35 Grad.
Und selbst im Juli und August – den heißesten Monaten des Jahres – betragen die durchschnittlichen Höchstwerte nicht mehr als 30 Grad (was natürlich nicht heißt, dass es an einem einzelnen Tag nicht trotzdem mal über 35 Grad haben kann).
Gehen wir mal von den nackten Zahlen weg: Rein subjektiv muss ich sagen, dass es schon sehr heiße Tage gab, aber am Strand war fast immer eine leichte Brise, die den Aufenthalt super angenehm gemacht hat.
Und an manchen Tagen empfand ich die Brise sogar als fast zu kühl, wenn ich im Schatten gelegen bin (wobei das sicher subjektiv ist, ich bin ein Mensch, der Hitze wesentlich besser verträgt als Kälte).
Richtig heiß wurde es dagegen während unserer Ausflüge ins Landesinnere: Hier steigen die Temperaturen schnell auf über 40 Grad und unser Führer in Cordoba empfand die 35 Grad, die es dort hatte als “angenehm kühl”.

Winter in Torremolinos

Zurück zu den Fakten: Wer im Winter nach Torremolinos fährt, kann dort Höchsttemperaturen um die 17 Grad erwarten.
Kein Badewetter mehr, aber auch wieder etwas angenehmer als in Deutschland.
Im April und Mai steigen die Höchsttemperaturen dann im Durchschnitt auf 22 bis 23 Grad und der Juni ist mit durchschnittlichen 27 Grad dann der erste richtige Bademonat.
Im Herbst findet dann das ganze Spiel natürlich umgekehrt statt – um die 26 Grad im September, 23 Grad im Oktober, 20 Grad im November, bevor es dann in den Winter geht.

Wassertemperaturen an den Gay Beaches Torremolinos

Was mich etwas geschockt hat, waren die Wassertemperaturen.
Mittelmeer in Südspanien, ganz nah an Afrika, das muss ja schön warm sein, dachte ich.
Aber Pustekuchen – das Meer war einfach nur saukalt – muy frio!
Laut Klimatabelle sollte das Wasser im Juli 21 Grad haben, gefühlt waren es aber nicht mehr als 19!
Aber ich habe es mir dann von den spanischen Gays abgeschaut – zwei Schritte und ein Hechtsprung und man ist ohne großes Theater im kühlen Nass.
Was ich nur nie verstehen werde, ist warum Spanier wenn sie schon den Weg ins kalte Nass hinter sich haben, nur 10 Sekunden im Meer bleiben.
Ich finde, wenn man schon drin ist, stört die Kälte überhaupt nicht mehr und man kann eigentlich fast endlos schwimmen.

Wärmer wird es übrigens von August bis Oktober, hier kann man Wassertemperaturen zwischen 24 und 25 Grad erwarten – so stelle ich mir das vor!

Gay Torremolinos – Fazit

Ich habe eine sehr schöne Zeit in Torremolinos verbracht und mir auch Zeit genommen, einige Highlights Andalusiens anzuschauen, wie z.B. Cordoba und die Alhambra.
Zu meiner Reisezeit Anfang Juli waren die Strände, Bars und Clubs nicht proppenvoll – Gelegenheiten zum Flirten gab es trotzdem jede Menge.
Wer möchte, dass noch mehr los ist, sollte Mitte August fahren. Uns wurde gesagt, dass das die Hauptsaison ist.

 

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